MIDNIGHT MOVIE

von Eve Leigh

Banner der Uraufführung am Royal Court Theatre, London.

Eine einsame Stimme schlaflos vor dem Internet, nachts. Neues Fenster – ein Mann in der Badewanne. Neues Fenster – eine junge Frau in einem Wasserspeicher. Neues Fenster – ein Mädchen auf den Gleisen.

Eve Leighs (Alp-) Traum über die Einsamkeit des Schmerzes, über digitale Körper als (fragwürdige) Freiheit vom eigenen eingeschränkten Körper, über Behinderung, Zugänglichmachung, Zwang und persönliche Freiheit wurde im Dezember am Royal Court Theatre in London uraufgeführt.

Bochert Translations übersetzt dieses faszinierende, neue Stück der britisch-amerikanischen Autorin für den Rowohlt Theater Verlag ins Deutsche.

ANDERS ALS WIR

Ein neues Theaterstück von Karen Malpede

übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Henning Bochert

Nach der Klimaapokalypse
schmieden vier Rebellen einen gewagten Plan,
um etwas Neues auszubrüten:
Wesen, die anders sind als wir.

George Bartenieff und Lisa Birnbaum

Auswahl für „Theater dieser Saison“ der Kritiker*innen der New York Times, Herbst 2019

Die Geburtshelferin Michelle und die Neurowissenschaftlerin Eve leben als Privilegierte unter der „Kuppel“, dem einzigen Ort auf der ansonsten nach „der Flut“ von giftigen Abgasen und Strahlung unbewohnbaren Erde, an dem noch Leben möglich ist, obgleich nur für einige wenige Auserwählte – und unter grauenhaften Bedingungen. Frauen geraten angesichts der gefährdeten Arterhaltung zu Gebärmaschinen. Unwertes Leben wird umgehend zu Nahrung verarbeitet. Zusammen mit Tanaka – der „von weit weg“ kommt und nur hereingelassen wurde, um die Strahlungsintensität draußen in seinen Knochen zu messen – entwickeln die Frauen eine Methode, mit der sie pränatal kortikale Verbindungen herstellen, um den Evolutionssprung zu einer höheren Entwicklungsstufe zu ermöglichen, in der „Herz und Verstand“ verbunden und vereint sind. Mit Opa, Eves Großvater, fliehen sie aus der Kuppel und opfern sich selbst, um diese Wesen einer neuen, höheren Art in der mit ihrem Gleichgewicht ringenden Natur auszutragen und so buchstäblich die Zukunft zu sichern.

Ihre Figuren sind stark und faszinierend, ihre Themen brillant und furchteinflößend und ihre Sprache stets warm und am Ende liebevoll.

– Andrew Solomon, Ex-Vorsitzender des PEN American Centers

Die utopische Vision einer neugestalteten Rasse, die „Anders als wir“ ist: menschlich/nicht-menschliche Hybridwesen, die sich an das lebensfeindliche Gelände außerhalb der Kuppel anpassen und dort überleben können. Malpede bedient sich einer bildreichen Sprache und eindrucksvoller Theaterbilder, die einen dringenden Aufruf für globale Einheit, Fantasie, Transformation und Handeln darstellen.

– Cindy Rosenthal, The Theatre Times

Eine spielerische, dennoch kraftvolle Meditation über dringende philosophische Fragen … Bewusstsein, Sprache, Evolution, Leben und Tod.

– Jo Mispel, Motherhood Later

Zugleich verstörend, surreal und hoffnungsvoll … ein postapokalyptisches Szenario, in dem Überlebende die Möglichkeit haben, die Welt neu zu gestalten … eine großartige Vision, geboren aus der Katastrophe, aber mit Aussicht auf Triumph.

– Eleanor Bader, The Indypendent

Es hinterfragt den Ursprung des Bewusstseins und lebt vom Nervenkitzel, eine bessere Spezies von Menschen zu schaffen … Wird das Flüchtlingsquartett sein gewagtes Ziel erreichen?

– Lena Zeldovitch, Woman Around Town

Karen Malpede

Seit Jahrzehnten und nach 19 Theaterstücken ist die US-amerikanische, ökofeministische Autorin Karen Malpede eine namhafte Größe im amerikanischen Theater. 1995 gründete sie mit ihrem Mann, dem Schauspieler George Bartenieff, die Theater Three Collaborative (1995), um Stücke produzieren können, die aufgrund ihrer Thematik der sozialen Gerechtigkeit sonst nicht und nirgends produziert würden. Ihr letztes Stück Extreme Whether zum Beispiel zeigt, wie Wissenschaftler*innen darum kämpfen, die Wahrheit über den Klimawechsel angesichts des Widerstands der Ölindustrie darzustellen, während ihr früheres Stück Another Life sich um das Folterprogramm der USA drehte. In ihrer gesamten Arbeit setzt sie sich künstlerisch, publizistisch und aktivistisch ein für sozialpolitische Aspekte, für Feminismus, für Klima und Umwelt ein und lehrt am John Jay College of Criminal Justice (New York City).


ITHAKA von Andrea Stolowitz jetzt auf Deutsch

Die US-amerikanische Theaterautorin Andrea Stolowitz hat mit ihrem Stück ITHAKA 2013-2016 mit drei Produktionen in Vancouver, Chicago und Portland Erfolge gefeiert, den begehrten Preis des Artists Repertory Theater und den Oregan Book Award in der Kategorie Drama gewonnen. 2014 wurden das Stück und die Autorin in szenischer Lesung bei Drama Panorama vorgestellt.

Nun ist es vollständig auf Deutsch verfügbar und frei zur deutschsprachigen Erstaufführung.