Michael Maertens in DIE MASCHINE IN MIR | Foto: burgtheater.at
Spontan entscheidet sich das Wiener Burgtheater für eine Silvestershow: Michael Maertens spielt einen Monolog von Dead Centre und Mark O’Connell. Alles Corona, alles digital.
Im Text geht es um Transhumanismus, um Menschen und Maschinen und wie beide verschmelzen und um die alte Sehnsucht, den Tod zu besiegen.
Und wieder hat In Good Company mit Ross Dungan ein wunderbares Drehbuch entwickelt. In MORGENLAND, einer Adaption des gleichnamigen Romans von Stephan Abarbanell (bzw. im englishen Original DISPLACED) reist Lilya im Jahr 1946 von den staubigen Straßen Jerusalems in das vom Krieg gezeichnete Berlin:
Lilya, eine junge Aktivistin, die für einen unabhängigen Staat Israel kämpft, wird nach Deutschland geschickt, um das Verschwinden eines jüdischen Wissenschaftlers während des Krieges aufzuklären. Für die sensible wie eigensinnige Lilya beginnt eine abenteuerliche Reise, bei der nicht nur politische Verstrickungen ans Licht kommen, die die Britische Mandatsmacht in Palästina unter Druck setzen würden. Je näher sie der Wahrheit kommt, desto mehr hinterfragt sie auch ihre eigene Mission …
Mehrosh, eine prominente studentische Aktivistin, wird in ein abgelegenes Haus mitten im Wald eingeladen, um an einer Debatte mit einer mächtigen politischen Gegnerin aus der Regierungspartei teilzunehmen. Damit bietet sich ihr eine Gelegenheit, ihrer Stimme Gehör zu verschaffen. Aus Angst vor dem bevorstehenden Konflikt, umgeben von unheimlichen Schatten und mysteriösen Geräuschen sowie zunehmend verunsichert von dem, was man ihr sagt, wächst in Mehrosh die Angst, dass die Menschen um sie herum anders sind, als sie erscheinen … Phantasmagoria erforscht die Gefahren spalterischer Politik und ungezügelter Medien und zeigt auf, wie Angst erzeugt und mit schrecklichen Konsequenzen manipuliert werden kann.
Den dichten Text mit seinen starken Figuren stellt im April 2021 das Münchner GLOBAL-Festival des Teamtheaters Tankstelle zusammen mit anderen Texten aus der bayrischen Partnerregion Karnataka in Indien vor. Die Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche stammt von Bochert Translations und wird unterstützt von der Indischen Botschaft Berlin und dem Indian Council for Cultural Relations (ICCR).
Singular Plurality – Singulier Pluriel: Übersetzerinnen und Übersetzer stellen in Kurzauftritten ihre Herzensprojekte aus dem kanadischen Englisch und dem kanadischen Französisch zum Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2020/2021 Kanada vor, erzählen etwas über sich und das Land und warum man gerade dieses Buch unbedingt lesen sollte. Eine Reise durch die vielfältige Literaturlandschaft Kanadas mit Theater, Essayistik, Natural Writing, Lyrik, indigener Prosa und Romanen, die berührende, fantasiereiche und spannende Geschichten erzählen, sich mit der Geschichte und der gesellschaftlichen Realität des Landes auseinandersetzen.
Mit BARZAKH (Fegefeuer) entwickelt In Good Company einen wunderbaren neuen Stoff für das Kino. Das Drehbuch von Laila Abbas hat Bochert Translations ins Deutsche übersetzt.
In Good Company produziert einen neuen Film, in dem eine israelische Delegation Jugendlicher einige Gedenkstätten von KZ und Vernichtungslagern besucht.
Die Übersetzung des Drehbuchs von Asaf Saban aus dem Englischen ins Deutsche stammt von Bochert Translations.
Nach viel Zeit (danke, Corona) für minutiöses Feilen und Polieren, nach einem wunderbaren Lektorat (danke, Rowohlt) ist der schöne Text von Eve Leigh nun auf Deutsch bei Rowohlt Theater verfügbar. Ich bin sehr gespannt auf die Inszenierungen!
Eine Initiative von 300 Theaterkünstler*innen hat im Juni 2020 eine Erklärung veröffentlicht, in der sie sich auf August Wilsons historische Rede von 1996 beziehen und sich an das „Weiße amerikanische Theater“ wenden. Zum Abdruck im Juliheft 2020 des Theatermagazins Theater heute hat Bochert Translation diese Erklärung ins Deutsche übersetzt.
Banner der Uraufführung am Royal Court Theatre, London.
Eine einsame Stimme schlaflos vor dem Internet, nachts. Neues Fenster – ein Mann in der Badewanne. Neues Fenster – eine junge Frau in einem Wasserspeicher. Neues Fenster – ein Mädchen auf den Gleisen.
Eve Leighs (Alp-) Traum über die Einsamkeit des Schmerzes, über digitale Körper als (fragwürdige) Freiheit vom eigenen eingeschränkten Körper, über Behinderung, Zugänglichmachung, Zwang und persönliche Freiheit wurde im Dezember am Royal Court Theatre in London uraufgeführt.
Bochert Translations übersetzt dieses faszinierende, neue Stück der britisch-amerikanischen Autorin für den Rowohlt Theater Verlag ins Deutsche.
Die Geburtshelferin Michelle und die Neurowissenschaftlerin Eve leben als Privilegierte unter der „Kuppel“, dem einzigen Ort auf der ansonsten nach „der Flut“ von giftigen Abgasen und Strahlung unbewohnbaren Erde, an dem noch Leben möglich ist, obgleich nur für einige wenige Auserwählte – und unter grauenhaften Bedingungen. Frauen geraten angesichts der gefährdeten Arterhaltung zu Gebärmaschinen. Unwertes Leben wird umgehend zu Nahrung verarbeitet. Zusammen mit Tanaka – der „von weit weg“ kommt und nur hereingelassen wurde, um die Strahlungsintensität draußen in seinen Knochen zu messen – entwickeln die Frauen eine Methode, mit der sie pränatal kortikale Verbindungen herstellen, um den Evolutionssprung zu einer höheren Entwicklungsstufe zu ermöglichen, in der „Herz und Verstand“ verbunden und vereint sind. Mit Opa, Eves Großvater, fliehen sie aus der Kuppel und opfern sich selbst, um diese Wesen einer neuen, höheren Art in der mit ihrem Gleichgewicht ringenden Natur auszutragen und so buchstäblich die Zukunft zu sichern.
Ihre Figuren sind stark und faszinierend, ihre Themen brillant und furchteinflößend und ihre Sprache stets warm und am Ende liebevoll.
– Andrew Solomon, Ex-Vorsitzender des PEN American Centers
Die utopische Vision einer neugestalteten Rasse, die „Anders als wir“ ist: menschlich/nicht-menschliche Hybridwesen, die sich an das lebensfeindliche Gelände außerhalb der Kuppel anpassen und dort überleben können. Malpede bedient sich einer bildreichen Sprache und eindrucksvoller Theaterbilder, die einen dringenden Aufruf für globale Einheit, Fantasie, Transformation und Handeln darstellen.
– Cindy Rosenthal, The Theatre Times
Eine spielerische, dennoch kraftvolle Meditation über dringende philosophische Fragen … Bewusstsein, Sprache, Evolution, Leben und Tod.
– Jo Mispel, Motherhood Later
Zugleich verstörend, surreal und hoffnungsvoll … ein postapokalyptisches Szenario, in dem Überlebende die Möglichkeit haben, die Welt neu zu gestalten … eine großartige Vision, geboren aus der Katastrophe, aber mit Aussicht auf Triumph.
– Eleanor Bader, The Indypendent
Es hinterfragt den Ursprung des Bewusstseins und lebt vom Nervenkitzel, eine bessere Spezies von Menschen zu schaffen … Wird das Flüchtlingsquartett sein gewagtes Ziel erreichen?
– Lena Zeldovitch, Woman Around Town
Karen Malpede
Seit Jahrzehnten und nach 19 Theaterstücken ist die US-amerikanische, ökofeministische Autorin Karen Malpede eine namhafte Größe im amerikanischen Theater. 1995 gründete sie mit ihrem Mann, dem Schauspieler George Bartenieff, die Theater Three Collaborative (1995), um Stücke produzieren können, die aufgrund ihrer Thematik der sozialen Gerechtigkeit sonst nicht und nirgends produziert würden. Ihr letztes Stück Extreme Whether zum Beispiel zeigt, wie Wissenschaftler*innen darum kämpfen, die Wahrheit über den Klimawechsel angesichts des Widerstands der Ölindustrie darzustellen, während ihr früheres Stück Another Life sich um das Folterprogramm der USA drehte. In ihrer gesamten Arbeit setzt sie sich künstlerisch, publizistisch und aktivistisch ein für sozialpolitische Aspekte, für Feminismus, für Klima und Umwelt ein und lehrt am John Jay College of Criminal Justice (New York City).